vom 11.08. – 03.09.2023
Der Titel dieser Ausstellung geht auf eine Abschlussrede zurück, die David Foster Wallace vortrug. Darin beginnt er mit einer Parabel. Die Parabel geht so:
„Schwimmen zwei junge Fische des Weges und treffen zufällig einen älteren Fisch, der in die Gegenrichtung unterwegs ist. Er nickt ihnen zu und sagt: »Morgen, Jungs. Wie ist das Wasser?« Die zwei jungen Fische schwimmen eine Weile weiter, und schließlich wirft der eine dem anderen einen Blick zu und sagt: »Was zum Teufel ist Wasser?«“
In dieser Rede von David Foster Wallace geht es darum, was es heißt, Denken zu lernen und erwachsen zu sein, auch darum, wie Menschen ihre Standardeinstellung, dass sich alles um sie selbst dreht, durchbrechen können. Es ist auch eine Rede zu einer Lebensführung der Anteilnahme. Seine Antwort lautet: man hat die Wahl, die Dinge mit anderen Augen zu sehen und andere Dinge wahrzunehmen. Diese Ausstellung beschäftigt sich mit dieser anderen Sicht auf die Dinge. Eine gewisse Multiperspektivik wird in dieser Ausstellung eröffnet, bei der es darum geht, die Sehgewohnheiten und die Sicht auf die Welt zu hinterfragen. Die Selbstverständlichkeit, mit der wir die Dinge betrachten, für einen Moment in Frage zu stellen. Denn erst in diesem Moment sind wir auch wirklich bereit, eine andere Perspektive einzunehmen und einen Raum für Neues zu schaffen.
In der Ausstellung werden neue Plexiglas- und Acryl-Werke aus verschiedenen Serien (u.a. der sog. „DNA“-Serie) gezeigt, die miteinander verknüpft sind. Die Werke und Serien sind Weiterführungen der früheren Arbeiten an der Schnittstelle zwischen Malerei, Skulptur und Photographie, wobei der Fokus dieses Mal mehr im Bereich der Skulptur liegen wird. In den Werken selbst geht es darum, u.a. für Themen wie Identität, Herkunft einen neuen Ausdruck zu finden, aber auch die Projektionen einer Gesellschaft kritisch zu hinterfragen. Denn das, was Anderen fremdartig erscheinen mag, ist für einen selbst oft das Selbstverständlichste. Und die Projektionen einer Gesellschaft wiederum erschweren die Suche nach einem Selbstverständnis. Das selbstverständliche Gefühl, das in den Werken zum Ausdruck kommt, wird so zu einem metamodernistischen Gefühls- und Reflektionsraum
der Rezipient:innen.
Die Eröffnungsrede hält die Kunsthistorikerin Sofia Asvestopoulos.
Unter https://goeren.art finden sie die Dokumentation der bisherigen künstlerischen Arbeit, aber auch Kritiken und Pressematerial zu stattgefundenen Ausstellungen, die fortlaufend aktualisiert wird.
Unter https://thearticle.hypotheses.org/10527 finden Sie auch einen Artikel von Wacho Tscheischwili zur sog. „Metapho(to)rismen“-Serie.