Sonntag, 12.11.2023 ab 19:00 Uhr
Niemals fertig mit Johannes Brahms. Unser Antiheld wird in seiner 3. Klaviersonate politisch. 5sätzig sinfonisch erzählt sie den Abgesang des Helden und formuliert das aufkeimende Bewusstsein des Kollektivs. Erklingt im Finale sogar unsere Nationalhymne? Das Lied der Deutschen wurde 1841 auf die Melodie von Joseph Haydn verfasst. 1848-49 kam es zum Versuch eines Deutschen Reiches, 1853 versank Europa im Kriegschaos gegen die Kaiserliche russische Armee. All diese Bezüge sind in Brahms Werk von 1853 zu hören und zu spüren. Franz Liszt und Eugen Ysaye schreiben dagegen Balladen im alten Stil des Heldenmythos. Paul Hindemith zerstört mit seiner Violinsonate komplett das Pathos des 19. Jahrhunderts und schafft neuen Boden. Im Werk des israelischen Komponisten Yitzhak Yedid von 2018 erklingen palästinensische Tänze. Kunst als letzte Sprache des Dialogs.
„Es gibt keine Helden“ schreit er – doch es hört ihm niemand mehr zu.“
J.Brahms (1833-1897): Klaviersonate Nr.3 f-Moll
F.Liszt (1811-1886): Ballade Nr.2 für Klavier h-Moll
P.Hindemith (1895-1963): Sonate Nr.2 für Violine solo
Y.Yedid (*1971): Maqa für Violine solo 3.Satz „a’la Taqsim“
E.Ysaye (1858-1931): Sonate Nr3 d-Moll „Ballade“ für Violine solo
Klavier, Violine und Moderation: Puschan Mousavi Malvani
Eintritt: 30 / 15 Euro (ermäßigt) Karten an der Abendkasse ab 18.30 Uhr