26 März 2021 – 25 April 2021

Endlich frei!

Das Bildmotiv „Akt in der Landschaft“ ist so alt wie die Kunst selbst. Trotzdem fällt es KünstlerInnen der Gegenwart schwer, den Menschen in freier Natur ohne Ironie und mit überzeugender Selbstverständlichkeit darzustellen. Der zeitgenössische Mensch wirkt in einer architekturlosen, unberührten Landschaft wie ein Fremdkörper.
Sind wir weniger frei als unsere Vorfahren? Sind wir von unserer natürlichen Umgebung soweit entfremdet, dass wir nicht ohne unser massenproduziertes Besitztum in irgendeine Umgebung integrierbar sind?
Das sind die zentralen Fragen, die Susannah Martin in ihren Arbeiten untersucht. Das Resultat dieser Untersuchung: die Bilder wirken unheimlich, „uncanny“ würde man auf Englisch sagen. Die fehlende Harmonie ist unvermeidbar und offensichtlich.
Jetzt, wo die Freiheit nach einer über ein Jahr andauernden, Corona- bedingten Sperre wieder in Sichtweite ist, steht uns allen die Entfremdung ins Gesicht geschrieben. „Endlich frei!“ möchten wir alle laut rufen und nichts wie raus. Ob und wie wir die Zäsur überwinden, bleibt jedem Individuum selbst überlassen.
Susannah Martin wurde 1964 in New York City geboren. Sie erhielte einen SEHNAP Stipendium für Malerei und studierte Kunst an der New York University. Ihre wichtigsten Lehrer waren u.a. John Kacere, Louise Lawler, Sherrie Levine und Peter Campus. 1991 lässt sie sich in Deutschland nieder. Seit 1993 wohnt und arbeitet Susannah Martin in Frankfurt am Main. Weitere Biografie und Ausstellungsgeschichte finden Sie auf www.susannahmartin.de

 susannah.martin@t-online.de