am 16.7.2023, 20 Uhr
Gedanken in der Musik lassen uns oft schwindelig werden. Nicht selten endet dies in Besessenheit wie in der Motivik Beethovens oder den Klangstrukturen Schumanns. Wenn es nicht kompositorische Elemente sind, dann wie bei Paganini Spieltechniken und -zustände. Die Krux ist, dass der Begriff Virtuosität als Abgrenzung zum intellektuellen Musikdichten benutzt wird. Historisch erklärbar, da Europas Paganini-Trunkenheit den König der Sinfonie Beethoven nicht darüber hinwegkommen ließ, dass es keine komplexen Kompositionstechniken braucht, um Massen in Ekstase zu versetzen. Anders erging es dem böhmischen Geiger Ernst, der von der Revolution Paganinis auf der Violine so überwältigt war, dass es sich in seinem Leben nur noch um das Übertrumpfen des vergötterten Helden drehte. Ein Wahnsinn, der sich bis heute fortsetzt. So drehen wir uns vor der Sommerpause in der Klassik Krise noch einmal schwindelig, genießen den Rausch und Lauschen dem Drama des sich übertreffen Wollens, um schließlich in Schumanns Kreisleriana die Spule leerlaufen zu lassen. Da verstehen wir die Virtuosität wieder als Spiel der Seele.
Paganini:Introduktion, Thema und Variationen zu„Nel cor più non mi sento“ aus der Oper „La Molinara“ für Violine solo
H.W.Ernst: Introduktion, Thema und Variationen über das irische Volkslied „Die letzte Rose des Sommers“ für Violine solo
L.v.Beethoven: Klaviersonate Nr.23 f-Moll „Appassionata“ op.57
R.Schumann: Klavierzyklus „Kreisleriana“ op.16
Einführungsvideo Puschan Mousavi Malvani Kreise(l) des Lebens: https://www.youtube.com/watch?v=1ixTFL9j_zs
Violine, Klavier und Moderation: Puschan Mousavi Malvani (www.puschanmousavi.com)
Eintritt: 30 / 15 Euro (Ermäßigung) Karten an der Abendkasse ab 19.30 Uhr